Genuss

Am 19. September ist „Iss-einen-Apfel-Tag“. Oder immer!

Bald rollt er an, der Ehrentag des Apfels. Und es gibt viele gute Gründe, ihm einen speziellen Tag zu widmen.

Denn Äpfel sind echtes Superfood. Sie stecken voller Vitamine (z. B. B, E und C), Mineralstoffe (Kalium und Kalzium) und sekundären Pflanzenstoffen, sie sind kalorienarm und bieten auch noch Hülle und Fülle. Alleine in Deutschland haben wir die Wahl zwischen 2.000 bis 3.000 Sorten, weltweit gibt es gar 30.000 Apfelsorten. Auch sind sie fast ganzjährig aus heimischem Anbau zu haben, außerdem sind sie erschwinglich und schmecken köstlich. Dabei können selbst Allergiker/innen zum Apfel greifen: Alte Sorten wie Boskoop, Gravensteiner und Finkenwerder Herbstprinz werden – anders als Supermarktexemplare – in der Regel sehr gut vertragen.

Die knackige Versuchung und die Folgen

Umso erstaunlicher ist die äußerst umstrittene Vergangenheit des Apfels. Wie jede/r weiß, sorgte er bereits im Paradies für Ärger. Was viele nicht ahnen: Auch der Trojanische Krieg geht auf sein Konto. Eris, die Göttin der Zwietracht, soll bei einer Hochzeit einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Der Schönsten“ in den Raum geworfen haben. Aphrodite, Athene und Hera, ihres Zeichens ebenfalls Göttinnen, fühlten sich angesprochen und kabbelten sich entsprechend. Ein Streit, den der junge Held Paris schlichten sollte. Jede der Damen versuchte ihn zu bestechen, doch Athene machte das Rennen: Sie versprach ihm die schönste Frau auf Erden, Helena. Doch die war leider bereits vergeben, und damit nahm das Unglück seinen Lauf … der „Zankapfel“ war geboren

Äpfel, Multi-Talente für jeden Geschmack

Heute hat sich der Apfel längst von seinem schlechten Ruf erholt und schaffte es auf Platz 1 der Obst-Bestsellerliste der Deutschen. Als wunderbares Fastfood ist er jederzeit verzehrbereit, lässt sich aber auch in unterschiedlichsten Varianten verarbeiten, von süß bis salzig, von kalt bis heiß. Ob als Apfelkuchen oder Bratapfel, ob im Matjessalat oder Risotto, Äpfel sind äußerst anpassungsfähig. Groß raus kommen sie zum Beispiel als Bettelmann, ein köstliches Dessert der nordrhein-westfälischen Küche und perfektes Upcycling für altbackenen Pumpernickel und Hefeweißbrot. Ein Rezept, das sicher auch royalen Genießern schmecken würde. Sehen Sie selbst …

Bettelmann

Für 6 Personen

3 EL Rosinen
4–6 EL Rum oder Apfelschnaps
200 g Pumpernickel
100 g Hefeweißbrot
80 g Zucker
½ TL Zimt
1 Msp. Macis
Abgeriebene Schale und Saft von einer Zitrone
80 g gehackte Mandeln
100 g Butter
3–6 säuerliche Äpfel (ca. 600 g)

  1. Rosinen in Rum einweichen
  2. Pumpernickel und Hefeweißbrot fein reiben und mit 2/3 des Zuckers, Zimt, Macis und Zitronenschale vermischen, gehackte Mandeln und Rosinen inklusive Rum hinzufügen.
  3. Äpfel schälen, vierteln und Kerngehäuse herausschneiden und die Viertel in feine Scheiben schneiden. Mit Zitronensaft und dem restlichen Zucker mischen.
  4. Eine feuerfeste Form mit Butter einstreichen. Brösel und Äpfel abwechselnd einschichten. Butterflöckchen dazwischen und am Ende obenauf setzen, die oberste Schicht bilden Brösel.
  5. Bei 160 Grad Heißluft/180 Grad Ober- und Unterhitze im Ofen langsam backen, bis die Äpfel weich sind und die Pumpernickelschicht knusprig ist.
    Guten Appetit!

Lust auf mehr?

Diese und viele weitere Rezepte mit Äpfeln sowie weiteren regionalen Zutaten finden Sie in:
Lieblingsgerichte und Küchenschätze. Eine kulinarische Reise durch deutsche Länderküchen von Martina & Moritz, TV-Köche und Foodjournalisten mit eigener Kochsendung.

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