Genuss

Winterklassiker Grünkohl

Noch hat er Saison, der heimische Grünkohl. Es bleibt also noch genügend Zeit, dieses äußerst gesunde Wintergemüse zu genießen. Zumal Grünkohl oftmals unterschätzt wird. Sein Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen, die gesamte Zusammensetzung kommen unserer Gesundheit sehr zugute. Welche Inhaltsstoffe in diesem Gemüse stecken, zeigen wir hier – ein köstliches Rezept zum Nachkochen inklusive.

Der „reichste“ Kohl von allen

Nicht die Orange und auch nicht die Zitrone können es an Vitamin C-Gehalt mit dem  Grünkohl aufnehmen. Selbst unter den Kohlsorten ist er der Vitamin-C-reichste. Auch in Bezug auf Betacarotin-Gehalt kann ihn kein anderes Lebensmittel übertreffen. Noch dazu zählt der Grünkohl zu den basischsten Gemüsesorten und ist eine unschlagbare Eisen- und Calciumquelle. Er hat außerdem die Fähigkeit, Schwermetalle über den Darm auszuleiten, den Muskelaufbau zu verbessern und das Darmkrebsrisiko zu senken. Wie Sie sehen, ist der Grünkohl also ein echtes Kraftpaket.

„Auf keinen Fall aufwärmen!“ Stimmt das wirklich?

Einige Gerichte schmecken umso besser, wenn sie schön durchgezogen sind und wir sie am nächsten Tag wieder aufwärmen. Bei Grünkohl klingeln allerdings noch immer bei vielen die Alarmglocken. Denn bei der Erhitzung, so heißt es, erhöhe sich der Nitratgehalt im Gemüse. Stimmt! Allerdings erst bei mehrfachem Erwärmen. Wir geben also Entwarnung. Möchten Sie Ihren Grünkohl am nächsten Tag erhitzen, stellt das keine Gesundheitsgefahr für Sie dar.

Zubereitung des Winterklassikers

Na, Appetit bekommen? Martina & Moritz zeigen uns, wie Sie Grünkohl schmackhaft zubereiten, als „Lippische Palme“. Dabei ist diese „Lippische Palme“ keineswegs exotisch, wie der Name vermuten lässt. Diese Bezeichnung trägt der Grünkohl, weil es sich um eine hochstielige Kohl-Variante handelt, die bis über zwei Meter hoch wachsen kann und daher auch Palme genannt wird.

Lippische Palme – Grünkohl mit Mettwürstchen

Zutaten (für 6 Personen):

  • 1,5 kg Grünkohl
  • Salz
  • 2 dicke Zwiebeln
  • 2 EL Gänseschmalz oder Öl
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 Chilischoten
  • ½ TL Zucker
  • je ½ TL Piment und
    Wacholderbeeren
  • 1 dicke Kartoffel
  • 3 – 6  Mettwürstchen (je nach Größe)

Für die karamellisierten Kartöffelchen:

  • 1,2 kg kleine Kartoffeln (sogenannte Drillinge)
  • 2 – 3 EL Butter
  • 1 EL Puderzucker
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 TL Kümmel
  • eventuell Petersilie

Zubereitung:

  1. Den Grünkohl von den dicken Blattrippen streifen, die krausen Blätter in reichlich Salzwasser zwei Minuten kochen, dann abgießen und kalt abschrecken. Mit einem großen Messer nicht allzu fein hacken – oder erst in Streifen, dann auch quer einige Male durchschneiden.
  2. In einem großen Schmortopf die gewürfelten Zwiebeln im heißen Schmalz andünsten, den Knoblauch dazu, auch die entkernte gehackte Chilischote. Alles mit Zucker bestreuen und karamellisieren. Erst dann den Grünkohl untermischen. Nochmals salzen, die zerdrückten Gewürze zufügen und so wenig Wasser, dass das Gemüse kaum bedeckt ist – es wird noch zusammenfallen. Die geschälte rohe Kartoffel auf der feinen Reibe zermusen und unterrühren. Zugedeckt leise etwa 30 bis 40 Minuten köcheln. Für die letzte Viertelstunde die Mettwürstchen obenauf betten und mitziehen lassen.
  3. Für die Beilage die Kartoffeln in der Schale zunächst gar kochen, dann pellen und in einer breiten Pfanne in der heißen Butter rundum sanft bräunen. Erst wenn sie bereits ein wenig Farbe genommen haben, den Zucker darüberpudern, würzen und alles mit Kümmel bestreuen. Die Pfanne gründlich schwenken, damit die Kartoffeln gleichmäßig überzogen werden. Nach Belieben am Ende auch fein gehackte Petersilie mitschwenken.

Appetit auf mehr?

Tipps und weitere Rezeptideen aus Nordrhein-Westfalen finden Sie in Heimatküche NRW von Martina & Moritz.

📸 Beitragsbilder
Grünkohl, Lippische Palme + Zubereitung von Verlag Edition Essentials GmbH & Co. KG

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